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Passend zu Nr. 74:
Am Anfang war das Wort? Nein, am Anfang war die Zahl, ist man geneigt zu glauben, wenn man die geniale Ausstellung durchwandert, die den Verstand und die Sinne gleichermaßen anspricht. Viele Zahlen haben, im Christentum wie im Judentum, eine religiöse Bedeutung. Gleichwohl spielen in „10 + 5 = Gott. Die Macht der Zeichen“ Buchstaben eine nicht minder wichtige Rolle. Jeder Buchstabe des hebräischen Alphabets ist mit einer Zahl verbunden. Die Rechnung im Titel der Ausstellung geht folgendermaßen auf: Der Buchstabe für Zehn ist Jod, der für Fünf ist He. Jod He ist zugleich der auf zwei Buchstaben verkürzte Name Gottes.
…
Auch die Ausstellung über „Die Macht der Zeichen“ bewahrt sich eine geheimnisvolle Aura. Je mehr Informationen man erhält, desto mehr will man erfahren. Ganz nach der jüdischen Tradition: Danach ist derjenige am ärmsten dran, der nicht zu fragen versteht. / Uwe Sauerwein, Berliner Morgenpost 25.2.04
Jüdisches Museum, Lindenstr. 9-14, Kreuzberg. Tel.: 25 99 33 00. Bis 27. Juni, Di – So, 10 – 20 Uhr, Mo, 10 – 22 Uhr. Katalog 24,90 Euro
Mehr:
SZ 28.2.04 (in der Ausstellung, erfährt man, erweist sich die beklemmende Berechtigung des düsteren Blicks von Edmond Jabès (Nr. 74): da ist davon die Rede, daß die Ausstellung, „im Blick auf Göttingen um 1900, das notwendige Dementi der angeblich „jüdischen Mathematik“, die für Formalismus und Mengenlehre verantwortlich sei“ leiste.
taz 28.2.04
Die „Jüdische Allgemeine“ vom 26.2. druckt zwei Taxte aus dem Katalog über „Ziffern und Zeichen in der jüdischen Lehre“.
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