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Veröffentlicht am 13. August 2015 von lyrikzeitung
Wolfgang Koch meint:
Kann eine neue Anthologie dem so entstandenen Dichterkanon heute neue Namen hinzufügen? Findet Imfelds Sammlung einen Ansatz jenseits von Blackness und Négritude, der die weißen AutorInnen aus Südafrika nicht mehr ausgrenzt? Oder will er uns nur mit antikolonialer Agitationsware Geld aus der Tasche ziehen?
Gewiss, eine Anthologie ist ein Marktplatz. Aber hat denn die singende Seele des schwarzen Erdteils heute überhaupt etwas Dringliches zu sagen? Spricht die Arabellion in brauchbaren Versen? Ist die aufregendste Literaturproduktion seit den 1960er-Jahren nicht eher in Südamerika zu Hause denn in Afrika?
Insgesamt birgt Afrika im Gedicht über 1.150 Texte. Die 570 Gedichte, entstanden zwischen 1960 und 2014, sind zweisprachig abgedruckt und ausgerüstet mit Quellenangaben, Worterklärungen sowie einem zünftigen Autorenverzeichnis. Die Gedichte und Begleittexte kommen auch keineswegs als öde Bleiwüste daher, sondern unterteilt in 63 sogenannte Cluster.
(…)Achtzehn beachtenswerte Lyriker von 258 insgesamt; zirka zwanzig lesens- und empfehlenswerte Gedichte aus einem ungeheuren Berg von 570 Poemen– Moment mal, soll das wirklich die Bilanz dieses Mammutunternehmens sein?
Dann ist da aber einiges schief gelaufen beim Brückenbauen zum neueren Afrika. / blogs.taz.de
Vgl. hier
Al Imfeld (Hg.): Afrika im Gedicht, 586 Poeme auf 815 Seiten, zweisprachig abgedruckt, Offizin Verlag, Zürich 2015, ISBN 978-3-906276-03-8, EUR 60,-
Kategorie: AfrikaSchlagworte: Anthologien, Wolfgang Koch
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