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Veröffentlicht am 19. September 2014 von lyrikzeitung
Der Lyriker hat diese Optionen alle vertrödelt. Ihm bleibt nur das Pöbeln. Pöbel mal, Lyriker!, verlangt sogleich das zweite Erdmännchen in seiner Dienstleistungslogik. Aber das macht er dann halt auch nicht, nicht auf Abruf. Lieber schlägt er, das hat er aus dem Laden mitgehen lassen, auf: Epiktet – Handbüchlein der Moral:
Schweige zumeist. Sprich nur Notwendiges und das kurz. Länger rede nur, wenn es die Umstände erfordern, und nie Alltägliches. Lasse die Gladiatorenkämpfe, Pferderennen, Athleten, laß Essen und Trinken und was sonst noch beschwätzt wird. Laß vor allem Abwesende, willst du nun tadeln, loben oder vergleichen. Wo immer du kannst, trachte das Gespräch auf Wertvolles zu bringen. Bist du unter Andersgesinnten, so schweige gänzlich.
Lache nur selten, und dann beherrscht.
Dichterlesungen besuche nicht aus Laune oder Gefälligkeit. Tust du es aber einmal, so bewahre Ernst und Maß und belästige keinen.
Mara Genschel, komplett bei lyrikkritik.de
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Epiktet, lyrikkritik.de, Mara Genschel
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