Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 23. Juli 2003 von rekalisch
Überaus lobend bespricht Alexander von Bormann die Nachdichtung des „Armen Heinrich“ von Hartmann von Aue durch Rainer Malkowski, FR 23.7.03:
Heinrich wird uns als das Musterbild eines Ritters dargestellt. Malkowskis Verse geraten selbst ins Schwärmen: „Nie blühte Jugend schöner,/ er war ein Spiegel/ für den Glanz der Welt,/ ein Juwel der Treue und der Selbstzucht,/ die letzte Zuflucht/ der Bedrängten,/ ein Beschützer der Familie…/ Er trug die Last des hohen Ansehns./ Sein Rat schlug Brücken, wo kein Weg schien./ Im Minnesang war er ein Meister.“ Dieses Juwel der Menschlichkeit wird, wie einst Hiob, radikal aus seiner Lebensfülle gestürzt: Aussatz fällt den schönen Ritter an, alle wenden sich von ihm. „Sîn hôchmuot wart verkêret“, was Malkowski gekonnt modernisiert: „Da erhielt sein Selbstbewusstsein / plötzlich einen Schlag.“
Hartmann von Aue: Der arme Heinrich. Nachdichtung von Rainer Malkowski. Mit einem Nachwort von Norbert Miller. Hanser Verlag, München 2003, 151 Seiten, 14,90 €.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Alexander von Bormann, Hartmann von Aue, Rainer Malkowski
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare