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Veröffentlicht am 2. Juni 2003 von rekalisch
Bei Hilbig steht allerdings zu vermuten, dass die Lesung der hochdeutschen Texte in sächsischem Gesang Methode hat, denn auf diese Weise verschiebt sich der Schwerpunkt der Sätze. Sie werden an Stellen mit Bedeutung aufgeladen, wo man es nicht erwartet, besonders zum Satzende hin entwickelt sich häufig ein kleines Crescendo. Dadurch werden Betonungen gesetzt, die semantisch widersinnig erscheinen. Diese konstante Irritation entwickelt jedoch recht schnell eine Sogkraft, die gespannt hinhorchen lässt und die der Irritation, von der Hilbigs Erzählungen und Gedichte oft handeln, entgegenkommt. / Tobias Lehmkuhl, SZ 2.6.03
WOLFGANG HILBIG: Der Geruch der Bücher. Prosa und Gedichte. Gelesen vom Autor. Der Audio Verlag, Berlin 2003. 1 CD, 78 Minuten, 14,95 Euro.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Tobias Lehmkuhl, Wolfgang Hilbig
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