Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 22. Februar 2003 von rekalisch
Als Erzähler wie als Lyriker ist Queneau zwar unterhaltsam, aber er macht es seinem Leser nicht leicht. Trotz aller Nonchalance und vorgeblichen Mühelosigkeit („Der Schweiß der Arbeiter rinnt auf die Erde / Ich schreib‘ ein Gedicht ohne müde zu werden“), die, wie wir gesehen haben nur die Strapazen des alltäglichen Lebens überdeckt, trotz allem Witz, trotz seinem Hang zur volkstümlichen Figur, den kleinen Leuten, die er zu Hauptpersonen seiner Romane macht und mit Vorliebe selbst zu Wort kommen lässt, ist Queneau gewiss lustig, aber niemals heiter. Über seine persönliche Gestimmtheit hinaus, macht das auch einen Teil seiner Poetologie aus: „ça a toujours kékchose d’extrème / un poème“ reimt er im einschmeichelnden Chanson-Tonfall („mmer n bisschen extrem / son Poem“). / Hans Thill, FR 22.2.03
Kategorie: Frankreich, FranzösischSchlagworte: Hans Thill, Raymond Queneau
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare