Egger-Lesung: toll, unverständlich

Schön hört sich die Sprachmelodie seines Gedichtes an, doch einen „Zweck und Bedeutung haben die Wörter nur, wenn eine feste Verbindung zwischen Laut und Idee besteht sowie die Absicht, dass das eine für das andere eintreten soll; denn ohne eine solche Verwendung sind die Wörter nichts weiter als ein bedeutungsloses Geräusch“.
So sieht es zumindest John Locke, und damit hat er Recht: Auch wenn sich bei Oswald Egger sicher viele Ideen hinter den Wörtern verbergen – allein, sie kamen nicht an. Umso verwunderlicher der frenetische Beifall am Ende, sogar vermischt mit Bravo-Rufen. War es den meisten etwa doch anders ergangen? Nein, das wohl doch nicht, denn beim Hinausgehen konnte man von allen Seiten hören: „Toll war’s, aber ich habe kein Wort verstanden.“ / Janine Oswald, Neuß-Grevenbroicher Zeitung 16.5.02

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