Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 13. April 2002 von lyrikzeitung
Vom „Gedicht, geschrieben / Gegen die Vergeblichkeit“ redet Czechowski bescheiden an einer Stelle. Da ist kein Weg ins laute Gepolter der Weltveränderung, keiner in die kühl-lächelnde Ironie, keiner in die Senk-, Spreiz- und Knickübungen der Versfüße und Silben. Aber in der Bescheidenheit wurzeln früh auch die Ansprüche – tastend, konjunktivisch: „Gelänge uns doch / Der Griff aus dem Dunkel / Nach den wirklichen Dingen!“ Wer aus dem Dunkel nach den wirklichen Dingen greifen will, der ist, bei aller Selbstbezogenheit, nicht am Bau eines hermetischen Käfigs interessiert. Und wahrscheinlich ist es diese Dialektik von strenger Individualität und konkreter Weltwahrnehmung, die den spröden Zauber von Czechowskis Dichtungen ausmacht. / Gregor Ziolkowski, Berliner Zeitung 13.4.02
* Heinz Czechowski : Die Zeit steht still. Ausgewählte Gedichte 1958-1999. Ausgewählt und mit einem Nachwort von Alexander Nitzberg. Grupello Verlag Düsseldorf 2000. 237 S., 18 Euro
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Alexander Nitzberg, Gregor Ziolkowski, Heinz Czechowski
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare