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Veröffentlicht am 13. November 2012 von lyrikzeitung
„Lietzenlieder“ nennt der Berliner Lyriker Uwe Kolbe seinen neuen Gedichtband und lässt damit gleich in einem einzigen Wort eine Vielzahl von Bedeutungen anklingen. Die Lietze als Alter Ego, stellt sich der Poet hier nicht als edler Singvogel, sondern selbstironisch als krächzendes Berliner Blässhuhn dar. Aber die „Lietzenlieder“ sind auch eine ganz ernst gemeinte sprachhistorische und kulturgeschichtliche Verortung der eigenen poetischen Lebensarbeit: in der bewussten Rückbesinnung auf die slawischen Ur-Siedler Brandenburgs, ihre Sprache, die von Naturgottheiten und heidnischen Bräuchen geprägte Mythologie. Dort bei seinen slawischstämmigen Vorfahren, viele Jahrhunderte vor der als Ostberliner Bürger erlebten zeitgenössischen Geschichte des geteilten und wieder vereinigten Deutschlands, findet der Autor seine poetische Urverfassung – das Lietzenlied… / Michaela Schmitz, DLF
Uwe Kolbe: „Lietzenlieder“, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Berlin, Michaela Schmitz, Uwe Kolbe
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