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Das Werk der Else Lasker-Schüler erhält durch die Kritische Ausgabe ein neues Profil. Denn nach je einem Band mit Gedichten und Dramen sowie drei Bänden Prosa folgten sechs umfangreiche Bände mit Briefen. Und erst durch diese Korrespondenz erschließt sich das Gesamtbild der Schriftstellerin. …
Eine wichtige Dimension der Briefe von Else Lasker-Schüler kann die Kritische Ausgabe leider nicht vermitteln: Die handgeschriebenen Karten und Briefe sind oft auch kleine Kunstwerke. So steht ein Davidstern statt eines Ausrufezeichens, Monde und Sterne verzieren die Zeilen, Blumen und Herzen werden brieflich verschenkt, und der Signatur, zum Beispiel als Prinz Jussuf, wird ein mit einem Fes bedeckter Kopf hinzugefügt. All das verzeichnet zwar die Kritische Ausgabe gewissenhaft in spitzen Klammern, bildet es aber nicht ab.
Einige Briefzeichnungen kann man jedoch im Jüdischen Museum in Frankfurt am Main betrachten, denn dort wird Else Lasker-Schülers bildnerischem Schaffen eine Ausstellung gewidmet, die eine Neuentdeckung der Zeichnerin und Malerin bewirken will. / Eva Pfister, DLF
Else Lasker-Schüler: Werke und Briefe, Band 11, Briefe 1941-1945. Nachträge. Bearbeitet von Karl Jürgen Skrodzki und Andreas B. Kilcher. Jüdischer Verlag bei Suhrkamp, Berlin 2010. 912 Seiten, Euro 124,-
Ebenfalls im Jüdischen Verlag erscheint (im September) der Ausstellungskatalog „Else Lasker-Schüler: Die Bilder“ erschienen, in dem in einem kommentierten Werkverzeichnis und Essays von Astrid Schmetterling und Ricarda Dick auch das bildkünstlerische Oeuvre von Else Lasker-Schüler erschlossen wird. Die Ausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt ist von 8. September 2010 bis zum 9. Januar 2011 zu sehen.
Dazu auch am 25.08. der Deutschlandfunk:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/1256985/
Sendung im Stream: Büchermarkt, 16.10 Uhr
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