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Veröffentlicht am 30. März 2010 von lyrikzeitung
Es sind wenige Grundwörter, „Schatten“, „Wind“, „Licht“ oder „Sonne“, die Chiellino wieder und wieder verwendet. Genitivmetaphern wie die „Wellen der Fremde“ oder die „Wechselstuben der Begierde“ stehen neben Sentenzen und bedeutungsheischenden Strophen, die wahllos Konkretes und Abstraktes vermischen: „Bereinigt von Erwartungen und Geboten, / Loyalitäten und Einbildungen, / unfähig zu lieben, zu urteilen, zu handeln / erschaudert der Kern, der mich ausmacht“. Bei so vielen Pathosformeln wollen die wenigen gelungenen Zeilen nicht recht trösten. Wie würde es der Autor selbst sagen: „Im Schatten deines warnenden Schauders / ernähre ich mich von Zweifeln“. NICO BLEUTGE, SZ 24.3.
GINO CHIELLINO: Landschaft aus Menschen und Tagen. Gedichte. Mit einer Selbstbetrachtung des Autors. Hanser Verlag, München 2010. 80 Seiten, 14,90 Euro.
Kategorie: Italien, ItalienischSchlagworte: Gino Chiellino, Nico Bleutge
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