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Veröffentlicht am 15. März 2010 von lyrikzeitung
Vor zweihundert Jahren gab es in Deutschland täglich mehrere „Literatur-Zeitungen“ zu lesen, die anspruchsvolle und ausführliche Besprechungen literarischer, philosophischer, politischer und naturwissenschaftlicher Neuerscheinungen brachten. Das erstaunliche Niveau damaliger Bildung resultierte nicht aus einer zufälligen Häufung außergewöhnlicher Talente; es wurde vielmehr von jenen wohlorganisierten Institutionen gefördert, die nach dem Sieg der französischen Aufklärung, der Französischen Revolution und der napoleonischen Armeen an die Stelle von Staat und Kirche getreten waren und die Führung der deutschen Nation übernommen hatten: Universitäten, Verlage, Zeitschriften. Die Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung, deren Gründung Goethe 1803 in die Wege leitete, sollte „einer unsichtbaren Akademie ähnlich sein, die aus einer Menge geheimer Lehrstühle besteht“ – geheim insofern, als die Rezensenten nur Eingeweihten namentlich bekannt waren. / Heinz Schlaffer, SZ 9.3.
JOHANN WOLFGANG VON GOETHE: „Die Actenstücke jener Tage sind in der größten Ordnung verwahrt . . . „. Goethe und die Gründung der Jenaischen Allgemeinen Literatur-Zeitung im Spiegel des Briefwechsels mit Heinrich Carl Abraham Eichstädt. Herausgegeben von Ulrike Bayer. Wallstein Verlag, Göttingen 2009. 652 Seiten, 39 Euro.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Heinz Schlaffer, Jena, Johann Wolfgang Goethe
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