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Veröffentlicht am 25. Februar 2010 von lyrikzeitung
Wenn Paul Celan zu seinem Gedicht „Von Dunkel zu Dunkel“ Frauengesichter mit einer wie eine Prothese klaffenden Augenpartie skizziert oder Hermann Hesse zu seinem vitalistisch-präpotenten Versen „O wilde Nächte“ eine grinsende Fratze schneidet, hat dies eindeutig den Charakter von Hilfszeichnungen. Der Wechsel des Mediums dient zur Lösung eines Problems oder auch zur Selbstanfeuerung der Dichterglut. Doch schon bei Rilke bewegt sich der Deutungswille auf das rutschige Eis der Textoberfläche. Denn worauf bezieht sich das merkwürdige Flügelwesen, das er in einer Notiz zur achten „Duineser Elegie“ hingehaucht hat? / Richard Kämmerlings, FAZ 24.2.
Randzeichnungen. Literaturmuseum der Moderne in Marbach. Bis 18. April. Zu den drei Teilen der Schau ist jeweils ein Marbacher Magazin erschienen; zusammen kosten sie 29 Euro.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Hermann Hesse, Paul Celan, Rainer Maria Rilke, Richard Kämmerlings
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