82. Eva Strittmatter wird 80

Eva Strittmatter stand ihr komplettes künstlerisches Leben im Schatten ihres Mannes, Erwin Strittmatter. Ausgerechnet an ihrem kommenden Geburtstag könnte sie ins Rampenlicht katapultiert werden – am 8. Februar wird Eva Strittmatter 80 Jahre alt. …

Mit ihrer klaren und poetisch-schönen Lyrik, und einer scharfen Bildsprache, verschafft sich Eva Strittmatter in deutschen Literaturkreisen immer mehr Gehör. Allein zum Anlass ihres Geburtstages wird sie zahlreich gefeiert werden: Der Aufbau-Verlag wird sie würdigen, in Rheinsberg und Berlin sind Lesungen geplant. / Ilia Castellanos, Märkische Allgemeine 18.1.

2 Comments on “82. Eva Strittmatter wird 80

  1. zufallstreffer bei „erster-kaffee-recherche“ – mein lieblingszitat von ihr :-))) michael, ich habe noch immer nicht kapiert, warum du sie nicht NOBEL-preiswürdig findest (ernsthaft!), würde es gern aus deiner sicht verstehen, was falsch ist an ihr oder fehlt oder oder, um das zeug dafür zu haben? ich empfinde sie als eine große ausnahme im betrieb, quasi ein dinosaurier mit ihrem klaren poetologischen ansatz, der ja einfach nur aus ihrem echten leben und echter art zu fühlen/denken automatisch erwuchs: „existenzielle reflexion“, das wäre mein begriff, um ihre gedankenlyrik auf 1 punkt zu bringen. EXISTENZIELL wären viele (besonders die „jungen“) gerne, weil sie tiefgang leider mit geheimniskrämerei verwechseln und dadurch versuchen, ihre seelische armut in coolem wortspiel zu vertuschen – und REFLEXIV will auch jeder gerne sein, um nicht als sentimental zu gelten (schiller läßt durch die [-anna-] blume grüßen), weil die SEHNSUCHT NACH TIEFGANG absurderweise blockiert wird von der verwechslung mit der angst vor naivität. sogesehen ist die kopplung der wörter fast ein kaon: „wie kann man zugleich existenziell UND refexiv sein“ – E. strittmatter fragen! 🙂 also, das war jetzt wirklich schnell mal ins blaue geschrieben, bin noch gar nicht wach, brauche erstmal meinen zweiten kaffee, aber so ganz falsch lieg ich doch nicht, oder? hier fand ich übrigens das zitat zufällig, als ich grade ein foto von mir suchte (und noch immer nicht fand, scheiß labyrinth, das ich da gebastelt habe…):

    http://knk.punapau.dyndns.org/publisher/site/knk/public/obj/page.php?obj=9808

    „Auf Hilfskonstruktionen oder Illusionen setze ich nicht mehr. Nur noch auf Weltkunst und Weltliteratur und auf Bindungen an Menschen, denen ich vertraue. Aber natürlich leide ich an der Abwesenheit einer gesell-schaftlichen UTOPIE . (…) Die Lebenslinie wird von banalen Geschehnissen und wahnwitzigen Zufällen dramatisch bestimmt. (…) Ich glaube nicht an den Untergang der Menschheit, nicht an den Weltuntergang. (…) Sicher, wenn ich Zeitungen lese, könnte ich verzweifeln, aber wenn ich um mich sehe, ist Hoffnung.“
    Eva Strittmatter: ‚ALLEIN‘ (1996)

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