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Veröffentlicht am 20. September 2003 von rekalisch
NZZ füllt am 20.9.03 ein ganzes Dossier zu Korea. Hier Auszüge aus einem Überblick von Ludger Lütkehaus:
Die Lyrik, die sich in Korea eines ganz anderen Zuspruchs als hierzulande erfreut, geht ohnehin andere Wege. Die 1955 in Ulchin geborene Kim Hyesoon(«Die Frau im Wolkenschloss») lässt in ihren so exquisiten wie gesuchten «kühnen» Metaphern die Sterne gerne in den Brunnen des Himmels fallen. Der 1921 in Seoul geborene, 1969 bei einem Autounfall ums Leben gekommene Kim Soo-Young («Der Wächter der Wolke»), der im Korea-Krieg von den nordkoreanischen Truppen zwangsrekrutiert wurde, aber auch dem südkoreanischen Präsidenten «Mister Rhee» ein sarkastisches lyrisches Monument setzen kann, vereinigt ein anarchisches Temperament mit einer zur Not Heidegger-fähigen Intelligenz.
Am zugänglichsten, gleichwohl unverwechselbar die Gedichte des 1941 in Seoul geborenen Germanisten Kim Kwang-Kyu («Die Tiefe der Muschel»), eines Autors, der politisch sein kann, ohne den Witz und die Poesie zu vernachlässigen, in seinen besten Stücken ein koreanischer Heine: «Über die Berge / durch Felder / laufen auch die Azaleen und Forsythien zum Norden über / Im Sommer sind der Kuckucksruf / Und auch das Fröschequaken / überall gleich.»
Kategorie: KoreaSchlagworte: Kim Hyesoon, Kim Kwang Kyu, Kim Soo-Young, Ludger Lütkehaus
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