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Veröffentlicht am 28. Januar 2003 von rekalisch
Den Sommer und Herbst 1945 verbrachte Ezra Pound unter Umständen, die denen in Guantanamo Bay vielleicht nicht ganz unähnlich waren. Als Häftling oder „Trainee“ des U.S. Disciplinary Training Centers in der Nähe von Pisa war er drei Wochen lang bei glühender Hitze in einem eigens für ihn verstärkten Eisenkäfig eingesperrt. Es gab Wasser und 510 Gramm Brot am Tag, einen Kübel und eine Wolldecke, die man auf dem Betonboden ausbreiten konnte. Keiner durfte mit den Insassen der „Boxen“ sprechen; die ganze Nacht über blieb der Käfig angestrahlt. Die Zeit vertrieb sich Pound damit, dass er den Wespen und den Ameisen bei der Arbeit zuschaute. / CHRISTOPH BARTMANN, SZ 28.1.03
EZRA POUND: Pisaner Cantos LXXIV-LXXXIV. Herausgegeben und übertragen von Eva Hesse. Arche Verlag, Zürich und Hamburg 2002. 288 Seiten, 22 Euro.
Kategorie: Englisch, USASchlagworte: Christoph Bartmann, Ezra Pound
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