Schlagwort: Erster Weltkrieg

Du im Gehorchen und Befehlen schwach

Mit vierzig Jahren wardst du eingezogen
Zum Kriegsdienst noch. Man schrieb mit blauem Stift
Dir auf die nackte Brust, schwach eingebogen,
Wie einem Hammel, den das Schlachtlos trifft,
Roh eine Nummer auf, ’s ist nicht gelogen.
Ich löschte mühsam später erst die Schrift
Von meiner Haut, eh ich mit Pappkarton
Nach Vorschrift dir gefolgt zur Garnison.

Musik der Frühe

Bin wieder im Geruche deines Körpers eingesperrt, der aus den Kissen
strömend warm in meine Sinne dringt.
Morgen wird heller. Vorhang bläht sich. Junger Wind und erste Sonne will herein.

Schrei

Eine wilde Lokomotive schrie in der Nacht.
In den Häusern, in den Betten sind die Menschen aufgewacht.

In den Herzen, die sich hoben, zitterte der weiße Schrei.
In der Ebene, der dunkeln, riß sich ein Gefangner frei.

Menschheit vor Feuerschlünden

Menschheit vor Feuerschlünden aufgestellt,
Ein Trommelwirbel, dunkler Krieger Stirnen,
Schritte durch Blutnebel; schwarzes Eisen schellt,
Verzweiflung, Nacht in traurigen Gehirnen