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Veröffentlicht am 22. April 2019 von lyrikzeitung
Christiana Büsching
(auch Christiane Büsching, geborene Polyxena Christiane Auguste Dilthey; * 11. Dezember 1728 in Köthen, Anhalt; † 22. April 1777 in Berlin)
Aus: Zufällige Gedanken bey dem Rath einiger Freunde, sich in mehreren Wissenschaften zu üben
Ja meine unschuldsvolle Lieder,
Die nur Natur und Trieb gezeugt,
Ihr stärket mein Vergnügen wieder,
Das andre Wissenschaft gebeugt;
Ihr könnt mich auch im Denken üben,
Wie mein Geschick mir angeschrieben.
So übet ferner meine Sinnen,
Und wenn ihr weiter glücklich seyd,
Auch andrer Beifal zu gewinnen,
Selbst wenn die Tadelsucht euch dreut:
So lasset davon iedes Zeichen
Zu eurer Besserung gereichen.
Sonst wart ihr meine stille Freude
Selbst Freunde sahen euch nicht oft;
Ich furchte mich vor keinem Neide
Auch hab ich auf kein Lob gehoft,
Blos zum Vergnügen meiner Seelen
Wolt ich der Dichtkunst Lust erwählen.
Aus: Der Jungfer Polyxenen Christianen Augusten Dilthey, Kaiserl. gekrönten Poetin, und Ehrenmitglieds der Königl. deutschen Geselschaft in Göttingen, Uebungen in der Dichtkunst. Halle: Carl Christian Kümmel, 1752, S. 119
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Christiana Büsching
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