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Veröffentlicht am 16. August 2015 von lyrikzeitung
Afrikanische Lyrik scheint aus lauter Konstruktionsfehlern zu bestehen. Sie muss die Angst vor dem Verstummen überwinden, muss den Raubeliten des Kontinents die Stirn bieten, um die Schrift erst einmal als eine die Welt ordnende Kraft zu behaupten; zugleich möchte sie sich jenem Wort entziehen, das in Afrika die Formen von Kosmologien, Predigten und Lovesongs angenommen hat – der Senegalese Amadou Lamine Sall appelliert heute an die jungen Dichter seines Landes, die Nationalsprachen zu benutzen anstatt sich zwanghaft auf Französisch auszudrücken; – und schließlich muss es afrikanische Lyrik auch noch mit dem arabischer Paternalismus aufzunehmen, der davon ausgeht, dass die afrikanischen Muslime zu wahren Muslimen gemacht werden müssten. / Wolfgang Koch, taz.blogs
Kategorie: Afrika, SenegalSchlagworte: Amadou Lamine Sall, Wolfgang Koch
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