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Veröffentlicht am 1. September 2010 von lyrikzeitung
Andreas Noga
schlimm
wenn man schlafen will
ein bett sehen in das man sich
nicht legen darf
freie tage wollen
und nicht bekommen
einen wecker haben der nicht
im kühlschrank steht wie es manchmal
in gedichten vorkommt
nachts den sekunden beim kreislauf zuhören
und wissen daß es bald morgen ist
schlimmer: zur arbeit fahren
wenn zuhause die nacht länger
der tag friedlicher
und kein termin nötig ist
am schlimmsten:
im autoradio kein lied hören
das im kopf den morgenhimmel aufreißt
und bis zum abend klingt
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Der Wecker steht in einem Gedicht von Gabriel Rosenstock (zu finden in dem Band „Ein Archivar großer Taten“, Edition Rugerup) im Kühlschrank
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Andreas Noga, Gabriel Rosenstock
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was schlimm ist:
anfang september dieses
gedicht hier lesen zu
müssen.
was gut ist:
gabriel rosenstock, der ein
großer dichter ist, kommt mit seinem wecker in der fußnote
vor.
was schlimm ist:
alles anempfundene –
die noch nicht einmal
dürftige erweiterung
eines schon lange verbürgten
materials.
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