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Veröffentlicht am 20. Januar 2004 von rekalisch
Diese Meldung mag eher die Musik- als die Lyrikszene betreffen – aber nur zum Teil.
Der polnische Sänger Czeslaw Niemen, der auch in DDR wegen seiner politischen Rockballaden in den achtziger Jahren beliebt war, ist in der Nacht zum Sonntag im Alter von 65 Jahren an einer Krebserkrankung gestorben. Niemen galt als „König der polnischen Musik“. In einem seiner berühmtesten Lieder, der Rockballade „Verrückt ist diese Welt“, erteilte er Hass und Menschenverachtung eine Absage. In Polen feierte Niemen vor allem in den sechziger Jahren Triumphe. Seit Ende der achtziger Jahre erlebte er ein Comeback. Seine musikalische Bandbreite reichte von Schlagern über von Volksmusik inspirierten Liedern bis hin zum Rock. / Berliner Morgenpost 20.1.04
Die Nachricht geht mir nah, in der Tat. In den 70er und 80er Jahren pilgerte ich zu den Häusern der polnischen Kultur in Berlin und Leipzig (und zu den Plattenläden nahe der Grenze zwischen Deutsch- und Polnisch-Pommern: Swinemünde/ Swinoujscie und Stettin/ Szczecin), um seine neusten Platten zu erwerben. Niemen vertonte und sang Texte bekannter polnischer Dichter des 19. u. 20. Jahrhunderts wie Cyprian Norwid, Juliusz Slowacki, Adam Asnyk, gar ein Sonett des Nationaldichters Adam Mickiewicz (Dobranoc). Einige Texte schrieb er selbst, darunter das in der Zeitung zitierte Dziwny jest ten swiat (heißt aber wohl eher „Sonderbar ist diese Welt“).
(Welchen Namen hat dieses Loch…)
Kategorie: Polen, PolnischSchlagworte: Adam Asnyk, Adam Mickiewicz, Cyprian Kamil Norwid, Czeslaw Niemen, Juliusz Słowacki
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