Mamy ist im Gedicht

253 Wörter, 1 Minute Lesezeit

Tristan Tzara

(* 4. Apriljul. / 16. April 1896greg. in Moinești, Rumänien; † 24. Dezember 1963 in Paris)

MAMY, DU VERSTEHST DAS ALLES NICHT/
(Variante)

Mamy, du verstehst das alles nicht
Ich singe von der Seele, die nicht existiert
Deine Brüste brauchen keinen Blumentopf
Dein Herz ist ein Taschentuch

Und hat Stacheln – Himbeere mit Milchgeschmack
Durch die Bluse über reifen Pfirsichen

So komm schon, hab mich lieb
Meine Braut ist gestorben
Frag mich, wer das gewesen ist
Und dann sag mir ins Ohr, wann genau du gehst

Unbedingt will ich dir morgen
Bei einem Juden ein Paar Ohrringe besorgen
Wie ein Blumenbeet bist du mir in die
Seele geweht, wo lauter Eisendinge stehn

Mamy, du verstehst das alles nicht!
Aber in einem Gedicht zu sein ist schön

Aus dem Rumänischen von Oskar Pastior, aus: Tristan Tzara, Die frühen Gedichte. Übersetzt aus dem Rumänischen und herausgegeben von Oskar Pastior. München: text + kritik, 1984 (Frühe Texte der Moderne), S. 45 (Rumänischer Originaltitel: Mamie, n-o sǎ ințelegi (variantǎ), Erstdruck 1971)

Mamie, n-o să înțelegi 

Mamie, n-o să înțelegi
Eu cânt sufletul care nu există
Sânii tăi sunt flori fără ghiveci
Inima ta batistă

Și înțeapă zmeură cu gust de lapte
Bluza ce acoperă piersici coapte

Uite, mângâie-mă, leagănă-mă
Mi-a murit logodnica
Întreabă-mă cine era
Pe urmă spune-mi încet, precis când pleci

O să-ți cumpăr necondiționat cercei
De la un bijutier ovrei
Ai venit grădiniță de flori în
Sufletul meu, interior de fierărie

Mamie, n-o să înțelegi!
Dar e lucru frumos când ești într-o poezie

https://poetii-nostri.ro/tristan-tzara-mamie-n-o-sa-intelegi-poezie-id-35140/

Die unterschiedliche Schreibweise des rumänischen Titels entspricht den angegebenen Quellen.

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