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Veröffentlicht am 3. Oktober 2017 von lyrikzeitung
Sie fragten den Freund: Was für ein Ding ist die Welt? Er antwortete: Es ist ein Buch für diejenigen, die lesen können, darin ist mein Geliebter wohlbekannt. Sie fragten, ob sein Geliebter in der Welt sei. Er antwortete: Ja, wie der Autor im Buch. Und worin befindet sich dieses Buch? Er antwortete: In meinem Geliebten, weil mein Geliebter alle Dinge enthält, und aus diesem Gund ist die Welt in meinem Geliebten und nicht mein Geliebter in der Welt.
Ramon Llull: Das Buch vom Freunde und vom Geliebten (1276-1283)
Aus: Grenzen sind Straßen. Verbindungen zwischen der deutschen und der katalanischen Kultur. Hrsg. Arnau Pons u. Simona Škrabec. Barcelona: Institut Ramon Llull, 2008, S. 16
Ramon Llull (deutsch Raimund Lull, latinisiert Raimundus Lullus, auch Raymundus Lull(i)us; * um 1232 in Palma de Mallorca; † Anfang 1316 auf der Fahrt von Tunis nach Mallorca), mallorquinischer Philosoph, Logiker und franziskanischer Theologe. Er war ein Troubadour, aber eine Christusvision veranlaßte ihn, seine Dichtung in den Dienst des Glaubens zu stellen. Er lernte Arabisch, bereiste arabische Länder, lehrte an der Sorbonne und wurde einer der Begründer der europäischen Orientalistik. Gerüchten zufolge wurde er in Algerien von aufgebrachten Muslimen gesteinigt und starb an den Folgen auf der Überfahrt.
Der katalanische Dichter Jacint Verdaguer veröffentlichte 1908 eine gereimte Fassung der Gesänge Llulls.
Kategorie: Balearen, KatalonienSchlagworte: Jacint Verdaguer, L&Poe-Anthologie, Ramon-Llull
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