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Veröffentlicht am 15. August 2015 von lyrikzeitung
Wurde schon im ersten Gedicht Manhattan, also New York, nur einmal tituliert, entfernt sich im zweiten Gedicht der Fokus immer weiter von der City, und allein Begriffe wie ’Terror’ oder ’Aufwind, Abwind’ gemahnen an die Anschläge. Von Opfern und Tätern ist keine Rede mehr. Tatsächlich bleibt New York allein als allgemeine Großstadt und Ort urbaner Entropie wichtig. Durs Grünbein, dessen Lyrik vielfach von Arealen metropolen Lebens beeinflusst ist, bemerkt:
Zugegeben, ich fühle mich in unbesiedelten Landschaften haltloser als in Metropolen mit ihrer heroischen Urbanität. […] Das heißt, im Stadtraum behält man die Deutungshoheit über das, was einem begegnet. […] In New York oder Moskau bleibt man an seinesgleichen gefesselt, man erkennt sich im trüben Brei der Geschäfte und Leidenschaften wieder und bleibt Herr über die eigene Zeit. […] Die Metropole […] belebt sämtliche Gehirnfunktionen.
/ Nathalie Mispagel, literaturkritik.de
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Durs Grünbein, Nathalie Mispagel
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