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Veröffentlicht am 2. Dezember 2013 von lyrikzeitung
Steffen Popp hat seinen Novalis gelesen. „Alles muss poetisiert werden“, schrieb er in der gemeinsam mit Ann Cotten, Daniel Falb, Hendrik Jackson und Monika Rinck verfassten Poetik „Helm aus Phlox“. Popp bekennt sich zur „Poesie als Lebensform“, auf seinem Schreibtisch steht der „frühromantische Elektrochemiebaukasten Friedrich von Hardenbergs“. Enthält er die Mixtur für den Sprung durch die Sprachmauer? Den Dichter drängt es, „das Gedicht zu verlassen, in Richtung auf ein schöner-größer-tiefer angelegtes Ding“. Nicht nur die Sprache, „alle Bereiche des Lebens müssten poetischen Kriterien unterworfen werden“. Popps Poesie artikuliert die Sehnsucht, die Grenzen der Sprache zu sprengen.
„Dickicht mit Reden und Augen“, der Text, der dem neuen Band den Titel gab, ist der Dichterin Elke Erb gewidmet. Im Dialog mit Erbs Gedicht „Die wirkliche Möglichkeit“ treibt Popp sein Spiel mit Wort und Wirklichkeit. (…)
„Das war wie nachts im Stockdunklen da auf Kaninchen zu schießen, wo es gar keine Kaninchen gibt, und ein Gewehr hast du auch nicht“, sagt Elke Erb im Kapitel „Beuteschema“ in „Helm aus Phlox“. Was Steffen Popp an Erbs „Möglichkeits“-Gedicht und anderen Texten aus ihrem Band „Sonanz“ so begeistert hat, ist die Beobachtung, „dass im Gedicht symbolische Bewegungen (des Textes, des Sprechens) Domänen jenseits der Sprache begegnen“. / Frank Kaspar, Die Welt 30.11.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Elke Erb, Frank Kaspar, Steffen Popp
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