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Veröffentlicht am 11. Dezember 2004 von lyrikzeitung
Der 1987 aus Rumänien in die Bundesrepublik (die heftig darauf bestand, kein Einwanderungsland zu sein) eingewanderte Schriftsteller Richard Wagner berichtet in der NZZ vom 11.12. über seine Erfahrungen:
Wenn ich in Rumänien als Deutscher galt und es als Banater Schwabe in meinen eigenen Augen auch war, so wurde ich in Berlin ständig eines Besseren belehrt. Mal war ich Deutschrumäne, mal Rumäne, manchmal sogar rumänischer Schriftsteller. Gelegentlich wurde ich sogar nach meinem Übersetzer gefragt. Ab und zu versicherte man mir, dass es erstaunlich sei, dass ich in so kurzer Zeit so gut Deutsch gelernt hätte. Es waren die Jahre, in denen die Bundesrepublik mit den ersten grossen Aussiedlerströmen aus Osteuropa und der damals noch bestehenden Sowjetunion Gorbatschews konfrontiert wurde. Ein Land, das seinen Nationsbegriff verschämt versteckte, statt ihn endlich zu diskutieren, war plötzlich mit einer ethnisch begründeten Einwanderung konfrontiert.
Der Gedichtband „Mit Madonna in der Stadt“ erschien in der „Lyrikedition 2000“ (Leseprobe)
Ein paar Fotos aus Temeswarer Tagen (mit Herta Müller, William Totok, Horst Samson u.a.) auf der Homepage von Horst Samson
Hier ein Aufsatz von Roxana Nubert aus Temeswar über die Aktionsgruppe Banat (darin diverse Textproben, auch von Wagner, sowie ein kollektives Gedicht der Gruppe als Jandl-Remix)
Hier ein Gespräch mit Richard Wagner
Kategorie: Deutsch, Deutschland, RumänienSchlagworte: Herta Müller, Horst Samson, Richard Wagner (1952), Roxana Nubert, William Totok
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