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Veröffentlicht am 19. Februar 2002 von rekalisch
„Die Fremde, nicht eine geografische, ist das Wesentliche für alle Lyriker. Die berühmtesten deutschen Lyriker sind oft Fremde im eigenen Land gewesen. Deutschland hat es immer geschafft, die Besten der Besten hinauszujagen, auch vor und nach Hitler, von Heinrich Heine bis Reiner Kunze. Ich halte es mit Schönberg, der sagt, ,Kunst kommt von Müssen“. Man wird Lyriker, wenn man keine andere Wahl hat.“
Was immer aus Said im Iran geworden wäre, das Exil hat ihn jedenfalls „die Weitsicht und Wachsamkeit, die ich als mein drittes Ohr bezeichne“, gelehrt. „Sprache meiner Freiheit“ ist Said das Deutsche geworden. „Das Persische ergreift mich, ich aber ergreife das Deutsche“, so beschreibt er sein Verhältnis zu den Sprachen. / Gespräch mit dem Autor aus Anlaß der Verleihung des Chamissopreises, Münchner Merkur 19.2.02
Kategorie: Deutsch, IranSchlagworte: Adelbert-von-Chamisso-Preis, Said
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