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Veröffentlicht am 8. Dezember 2025 von lyrikzeitung
195 Wörter, 1 Minute Lesezeit.
Hans Arp
(* 16. September 1886 in Straßburg; † 7. Juni 1966 in Basel)
Opus Null
Ich bin der große Derdiedas
das rigorose Regiment
der Ozonstengel prima Qua
der anonyme Einprozent.
Das P. P. Tit. und auch die Po
Posaune ohne Mund und Loch
das große Herkulesgeschirr
der linke Fuß vom rechten Koch.
Ich bin der lange Lebenslang
der zwölfte Sinn im Eierstock
der insgesamte Augustin *
im lichten Zelluloserock.**
Aus: Hans Arp, Opus Null. Ausgewählte Gedichte. Herausgegeben von Richard Pietraß. Berlin und Weimar: Aufbau, 1988, S. 13
*) Wenn das ein Fußnotengedicht wäre, stünde hier ein Gruß an Michael A. in B.
**) Als Texte von Hans Arp spät, sehr spät im Land DaDaEr erscheinen sollten, gab es natürlich auch Einwände irgendwelcher Herrn mit oder ohne Bart. Richard Pietraß antwortete:
Arpade
Quarrt ein Bart: was ist das, arpen
Sag Wege mit dem Staubkamm harken
Graswuchs mit der Muschel lauschen
Abschaum vor dem Munde tauschen
Besen mit dem Schuhband binden
Kränze aus dem Herzkranz winden
Himmel aus dem Brustbein melken
Die Seele aus dem Leibe welken
Zeit in Ewigkeit verstecken
Gott in einem Torso wecken
Aus: Richard Pietraß: Spielball. Gedichte. Berlin und Weimar: Aufbau, 1987, S. 72
Kategorie: Deutsch, Deutschland, SchweizSchlagworte: Aufbau Verlag, Avantgarde Lyrik, Dada Gedichte, Dadaismus, Der große Derdiedas, experimentelle Lyrik, fußnotengedicht, Hans Arp, Jean Arp, moderne Poesie, Opus Null, Richard Pietraß, Sprachspiel
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