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Veröffentlicht am 26. September 2014 von lyrikzeitung
Vor genau zehn Jahren, am 26. September 2004, starb der Lyriker Jürgen Dziuk an seinem 44. Geburtstag in Kuala Lumpur, wo er für einen deutschen Konzern tätig war. Dziuk stammte aus Nürnberg und zog Mitte der 1980er Jahre zum Studium der Sinologie nach München. Dort war er in der Lyrik-Szene aktiv, u.a. als Mitorganisator der Initiative Junger Autoren; Gedichte von ihm wurden in diversen Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht. 1993 verließ er Deutschland und verstummte als Dichter fast vollständig.
2007 erschien im Verlag Ralf Liebe (Weilerswist) eine Auswahl seiner Gedichte unter dem Titel »was bleibt ist Ferne«<hier>.
ausgeschwanzt
von den Freunden blieb der Morgen
und das vergebliche Bimmeln der Schuluhr
im Dreivierteltakt
vom Torschrei blieben die Raben
auf der Asttribüne
verständnislos versteinert
von den Toren blieb die Regenrinne
verbeult sich ans Dach klammernd
fertig zum Sprung
und jemand schwanzt die Zeit aus
(Spätestes erhaltenes Gedicht von Jürgen Dziuk, September 2002)
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Jürgen Dziuk
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