Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 24. Februar 2014 von lyrikzeitung
«Leben und Sterben in China», so heisst eines seiner Bücher. Es enthält 111 Fabeln, die auf ein chinesisches Wörterbuch zurückgehen, das auf 1500 Seiten allen chinesischen Ideogrammen englische Äquivalente in sehr unterschiedlicher grammatischer Hierarchie gegenüberstellt. Mit der Hilfe eines weiteren Wörterbuchs werden die englischen zu deutschen Wörtern und damit zum Material kurzer Geschichten. Und ein anderes Buch trägt den Titel: «Mamelucken antworten». Es präsentiert 64 Akronyme: Jedes Gedicht nimmt auf jeder Zeile in den Wortanfängen die Buchstaben des Wortes wieder auf, das als Überschrift über dem jeweiligen Gedicht steht. Auch das Verb «duzen» kann zum Akronym werden: «Deutsche U-Bootfahrer ziehen einander noch / Dienstags unreine Zähne, einzelne Nerven (. . .)» usw.
Schuldt – ein Hamburger Dichter und Essayist mit Jahrgang 1941, der seinen Vornamen gerne verschwinden lässt […] widmet sich einer Literatur, die der Sprache auf die Finger schaut und sie zugleich ihrem eigenen Gefälle überlässt und damit entfesselt. / Martin Zingg, NZZ
Schuldt: In Togo, dunkel. Geschichten. Rowohlt-Verlag, Reinbek 2013. 136 S., Fr. 37.90.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Martin Zingg, Schuldt
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare