74. Pfarrerdichter

Vielleicht liegt es an seinem theologischen und altphilologischen Hintergrund, dass seine Lyrik modern und zugleich sehr traditionell wirkt.

„Meine Gedichte folgen nicht der postmodernen Dauerschleife der Infragestellung des Autors oder einer fundamentalen Sprachkritik. Ich habe mich immer mehr reingeschrieben in ein ganz naives Vertrauen in die Sprache, die etwas zu tun hat mit: Im Anfang war das Wort.“

Der Pfarrerdichter betont, er wolle nicht einem Kulturpessimismus das Wort rede, aber er mache sich schon Sorgen um die Zukunft der Lyrik. Einerseits seien Lesungen sehr gut besucht. Das hänge vielleicht auch mit dem Boom des poetry slam zusammen. Doch zugleich würden die Verkaufszahlen von Gedichtbänden weiter sinken.

„Und das Andere ist, dass generell die Lyrik eine Gattung ist, die eine Nähe zur Philosophie und zur Theologie hat, und dass sie damit in einem Dreiklang steht, der es in unseren Tagen ohnehin schwer hat. In Lebensvollzügen, die immer funktionaler werden, (..) sind die Fragen nach den Grunddingen immer mehr an den Rand gedrängt und das betrifft absolut die Lyrik.“ /  Michael Hollenbach, DLR

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