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Veröffentlicht am 23. April 2012 von lyrikzeitung
Günter Kunert (82) hat mit Geschichten, Gedichten und Essays die deutsche Nachkriegsliteratur geprägt. Er kritisiert die geringe Aufmerksamkeit, die Lyrik in Deutschland erfährt. Im Interview mit REINHARD TSCHAPKE, Nordwestzeitung, über Lyrikleser, Grass und den Welttag des Buches:
FRAGE: Was halten Sie vom Tag des Buches, der alljährlich am 23. April begangen wird?
KUNERT: Es gibt hoffentlich auch einen Tag der Zahnbürste. …
FRAGE: Was fehlt Ihnen denn als Autor, der vor allem durch Lyrik hervorgetreten ist?
KUNERT: Man könnte mal in eine heutige Buchhandlung gehen und fragen: Haben Sie auch Gedichtbände? Dann wird der Buchhändler wahrscheinlich eine Art Schlaganfall bekommen oder verlegen mit den Achseln zucken.
FRAGE: Ein paar Gedichtbände werden sich in einer wohlsortierten deutschen Buchhandlung schon finden lassen, oder?
KUNERT: Ja, wird der Buchhändler sagen, dahinten in der Ecke, gleich neben der Toilette im untersten Fach.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Günter Grass, Günter Kunert, Reinhard Tschapke, Welttag des Buches
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tag des buches wie des bieres?
da fallen mir nur noch die gesangsbücher mit den henkeln ein
ein format -übrigens- was sich gerade für kunerts recht kurze
gedichte hervoragend eignet (ohne die arbeit des autors her-
abwürdigen zu wollen!).
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