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Veröffentlicht am 8. Januar 2010 von lyrikzeitung
Der surrealistische Dichter und Dramatiker Radovan Ivšić starb im Alter von 89 Jahren, teilte der französische Verlag Édition Gallimard gestern mit. Während der deutschen Besetzung Kroatiens, aber auch unter der kommunistischen Titoherrschaft durfte er nicht publizieren. 1954 verließ er Kroatien und ging nach Frankreich. Dort schloß er sich den Surrealisten an und schrieb Gedichte und Theaterstücke. 2004 erschien bei Gallimard eine Sammlung unter dem Titel Poèmes. / Actua Litté 8.1.
Texte von Ivšić sind in dem legendären Band „Das surealistische Gedicht“ („surrealistischer Ziegelstein“) enthalten, der im Jahr 2000 in 3. Auflage bei Zweitausendeins erschien. In späteren Jahren schrieb Ivšić vorwiegend Französisch. (Die fremde Sprache, sagt Ivšić, half ihm Distanz zu gewinnen). Der Berliner Autor Richard Anders, der in den 60er Jahren als Lektor in Zagreb arbeitete, erzählt, daß Ivšić – in dessen Zagreber Wohnung er unterkam – ihn in den Kreis um André Breton einschleuste und was er von ihm über automatisches Schreiben lernte. (Richard Anders: Wolkenlesen. Über hypnagoge Halluzinationen, automatisches Schreiben und andere Inspirationsquellen. Greifswald 2003).
Mehr: culturenet.hr (engl.) /
„Radovan Ivsic, Surrealist Radovan Ivsic, der Dinosaurier des Surrealismus, verbrachte das 20. Jahrhundert in Poesie, Dramaturgie und politischem Engagement“ mehr
Radovan Ivsic, European surrealist, cafebabel
Foto: Mit André Breton
Toyen – Radovan IVSIC. (Grafik)
Kategorie: Deutsch, Frankreich, Französisch, KroatienSchlagworte: André Breton, Radovan Ivšić, Richard Anders, Surrealismus, Toyen
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