128. Gedicht

WIR REDEN NICHT MEHR VIEL, WIR ZÄHLEN ZÜGE
Am Telefon, du chattest nebenbei,
Die Gegenseite hat die Hände frei,
Ich wiederhole mich dabei, ich lüge,

Daß es mir gar nichts ausmacht, dich zu hören,
Wie du dich aufteilst zwischen zwei Systemen,
Mir zuhörst, schreibst, nur von dir Abstand nehmen:
Das könnte ich nicht, ohne dich zu stören.

Die Traurigkeit ersetze ich durch Leere,
Verlassenheit dürch übertriebene Tage,
Die Angst durch Herbstgefühl und Apathie.

Wenn ich dir jetzt am Telefon erkläre:
Ich reparier die Igelwaschanlage,
Verstehst du deinen Bildschirm sicher nie.

/ Thomas Kunst

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