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Veröffentlicht am 28. März 2014 von lyrikzeitung
Neben einem umfangreichen lyrischen Werk sind diese „Pinselnotizen“, wie der Untertitel dieser Sammlung von zwölf Texten lautet, eine Frucht dieser Rückbesinnung. Wie andere große Literaturen hält auch die chinesische neben einer Reihe von definierten Genres auch eine freie Form bereit. Die „biji“ changieren zwischen Kurzerzählung, Anekdote, Reisebericht, Essay und Gedicht. Sie sind ein Gefäß, das vieles aufnehmen kann.
Das Übersetzerteam Susanne Hornfeck und Wang Jue, das schon 2002 die schöne bilinguale Ausgabe von Yang Mus Lyrik („Patt beim Go“) ebenfalls im Münchener A 1 Verlag verantwortete, hat dieses vielschichtige, wegen seine verborgenen Zitate und Anspielungen aus dem chinesischen wie aus dem westlichen Kulturraum nicht einfache Werk in ein sehr gut lesbares Deutsch gebracht. Nach der Lektüre vieler tagesaktueller Texte ist dieses Werk, das der Jahrtausende alten chinesischen Literaturtradition so nahe steht wie dem Heute, eine notwendige Ergänzung. Ein Nachwort der Übersetzerinnen, ein Glossar und eine Chronologie erhöhen den Wert dieser Ausgabe, die man getrost als einen Meilenstein in der Vermittlung der Literatur Taiwans im deutschen Sprachraum bezeichnen kann. / Rupprecht Mayer, Süddeutsche Zeitung 28.3.
Yang Mu: Die Spinne, das Silberfischchen und ich. Pinselnotizen. Aus dem Chinesischen von Susanne Hornfeck und Wang Jue. A1 Verlag, München 2013. 208 Seiten, 18,80 Euro.
Kategorie: Chinesisch, TaiwanSchlagworte: Rupprecht Mayer, Susanne Hornfeck, Wang Jue, Yang Mu
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