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Veröffentlicht am 17. August 2013 von lyrikzeitung
„Das dümmste ist seit Stunden läuft das Gras in meinem neuen Kleid herum …“ , beginnt die eine Collage, zusammengeschnipselt aus Zeitschriften- und Werbungswörtern in unterschiedlichen Farben und Drucktypen. „In einer Knorpeltasse bot er mir einen Kaffee an und der war schwarzes Haar …“, fängt ein anderes solches Gedicht an.
Herta Müller nutzt die Methode alter Erpresser- und Bekennerschreiben, eigentlich gedacht, um das Individuelle zu verstecken, und bastelt ganz eigene Verse daraus. Vom Verspielten übers Absurde bis zum Bitterbösen bewegen sich diese Bildgedichte. Sie füllen drei Bücher, zuletzt ist „Vater telefoniert mit den Fliegen“ erschienen. (…) 60 Jahre alt wird die Autorin an diesem Sonnabend. / Cornelia Geissler, Berliner Zeitung
„Ich reagierte auf die Todesangst mit Lebenshunger. Das war ein Worthunger. Nur der Wortwirbel konnte meinen Zustand fassen“, beschrieb sie die Anfänge in ihrer anrührenden Vorlesung zum Literatur-Nobelpreis 2009. / Westdeutsche Zeitung
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Cornelia Geissler, Herta Müller
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