Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 10. April 2010 von lyrikzeitung
Was haben Friedrich Hölderlin und Georg Kreisler gemeinsam? Nichts. Deshalb erhält Kreisler den Friedrich Hölderlin-Preis 2010 der Stadt Bad Homburg. …
Als wär’s ganz einfach. Und wenn sich die in seinen Gedichten entfaltende Leichtigkeit des Reims mit schönem Wortglück paart, entstehen so seltene Reimpaare wie diese: Krokodil – Profil, Verschnürung – Globalisierung, erzählt – geölt, Juli – Patschuli, Töchter – Gelächter, Erdbeeren – wert wären, Formosa – Prosa, renitenter – Einkaufs-Center, Paprikatee – Adieu.
Erinnert das nicht an Fritz Grünbaum und Karl Farkas? Gewiss, wie ja Kreislers Lyrik überhaupt, auch in Tonfall und Thematik, eine sehr anklangreiche ist: man erkennt Spurenelemente u.a. von Ringelnatz, Kästner, Tucholsky, Eugen Roth, Wilhelm Busch, ja sogar von Heine. …
Und wenn der aus seinen Träumen erwacht, paraphrasiert er vielleicht Hölderlin: Größers wolltest auch du, aber das eigne Talent zwingt / All uns nieder . . .
/ David Axmann, Wiener Zeitung 10.4.
Georg Kreisler: Zufällig in San Francisco. Unbeabsichtigte Gedichte. Verbrecher Verlag, Berlin 2010, 119 Seiten, 19 Euro.
Kategorie: Österreich, Deutsch, DeutschlandSchlagworte: David Axmann, Friedrich Hölderlin, Friedrich-Hölderlin-Preis Bad Homburg, Fritz Grünbaum, Georg Kreisler, Karl Farkas
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare