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Veröffentlicht am 22. Februar 2002 von rekalisch
„Ich wollte Deutsch lernen, deshalb habe ich angefangen, auf Deutsch zu dichten.“ Lyrik als Sprachübung? Kein eben gewöhnlicher Beweggrund, Gedichte zu schreiben – aber der Libanese Victor Matar ist auch kein gewöhnlicher Mensch. Er ist ein Idealist, einer, der an die Liebe als universales Prinzip glaubt und der anderen Menschen mit seinen Gedichten Hoffnung geben will. Aber auch einer, der schon als Kind in seiner Heimat Krieg und Zerstörung erleben musste, bis er mit 20 Jahren floh und in Deutschland Asyl suchte. Ein Widerspruch?
Nicht für Matar: „Mein Prinzip ist es, niemals zu resignieren. Jeder kann etwas aus seinem Leben machen, egal, wie groß die Schwierigkeiten erscheinen“, sagt er mit eindringlichem Blick. Er selbst ist das beste Beispiel dafür. Als er 1987 nach Esslingen kam, zweifelte er noch daran, ob er diese Sprache jemals verstehen würde. Jetzt – mit 36 – hat der gelernte Elektroinstallateur im Tebbert-Verlag seinen ersten Gedichtband veröffentlicht: „Das Meer der Liebe.“ / Eßlinger Zeitung 22.2.02
Victor Matar, „Das Meer der Liebe“, Tebbert-Verlag 2002, 12,70 Euro.
Kategorie: Deutsch, Deutschland, LibanonSchlagworte: Victor Matar
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