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Veröffentlicht am 2. August 2022 von lyrikzeitung
Saigyô
(1118-1190)
Ja, gerade weil die Wolken von Zeit zu Zeit darüber ziehen, tun sie etwas für den Mond: Sie sind ein Schmuck für ihn
Aus: Saigyô: Gedichte aus der Bergklause Sankashû. Ausgewählt und übersetzt mit Kommentar und Annotationen von Ekkehard May. Mainz: Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, 2021, S. 107
Und natürlich gilt Klopstocks Diktum, dass auch das Silbenmaß hin und wieder etwas mit ausdrücken müsse. Man beachte die doppelten Reduplikationen am Anfang des japanischen Texts:
naka-naka ni toki-doki kumo no kakaru koso tsuki wo motenasu kazari narikeri
Bashô (1644-1694), der Saigyô verehrte und häufig zitierte, machte ein Haiku zum Thema:
Wolken von Zeit zu Zeit gönnen den Menschen Rast beim Mondbetrachten
Aus: Ebd. S. 106
Fotos © Gratz
Kategorie: Japan, JapanischSchlagworte: Basho, Ekkehard May, Saigyô
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ein Kommentar von ranranshi:
„Silben richtig oder nicht, die erste Zeile der Übersetzung bezieht sich unmittelbar auf die beiden letzten Zeilen und dadurch wird keine Spannung aufgebaut. Oberstollen ( 5-7-5) und Unterstollen (7-7) stehen gegenüber einander (wie immer in tan’ka, bezw. waka) und erst am Ende findet sich die Lösung. „naka-naka-ni“, eine Sache die nicht zufrieden stellt. Was? Von Zeit zu Zeit ist etwas mit Wolken verhangen! Wendung (Unterstollen): es dreht sich um den Mond, und die Wolken machen den Mond nur schöner! „koso“ schließt den Oberstollen kräftig ab, „-keri“ (zum Verb „kazaru“, schmücken) ist Art gefühlvolles Nachwirken des Verbes. Heute könnten beide Suffixe Emoji sein.“
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