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Veröffentlicht am 16. Juli 2013 von lyrikzeitung
Un poète
C’est un être unique
A de tas d’exemplaires
Qui ne pense qu’en vers
Et n’écrit qu’en musique
Sur des sujets divers
Des rouges ou des verts
Mais toujours magnifique.
Boris Vian, aus: Je voudrais pas crever (1962)
Grob übersetzt:
Ein Dichter
Ist ein einmaliges Wesen
In rauhen Mengen
Der nur in Versen denkt
Und in Rhythmen schreibt
Über allerlei Zeugs
Rotes und Grünes
Aber immer Großes.
Das Gedicht entstand 1951 oder 1952 und erschien zuerst zuerst postum 1962 in dem Band “Ich möchte nicht krepieren” (Je voudrais pas crever). Es findet sich Französisch und Deutsch (von Eugen Helmlé) in dem Band: Boris Vian: Ich möchte nicht krepieren. Gedichte, Lieder und Texte. Frankfurt/ Main: Zweitausendeins, 1985, S. 168f. (Die Rohübersetzung hier ist von mir, M.G.)
Kategorie: Frankreich, FranzösischSchlagworte: Boris Vian, Diktionär, L&Poe-Anthologie, Mea: Poetologisch
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auf die schnelle mal eine alternative:
Ein Dichter
Das ist das Wesen
von Musterstücken
Das nichts denkt als Verse
Und nichts schreibt als Musik
aus verschiedenen Stoffen
Rote oder grüne
Aber immer prächtig.
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um den originaltext nicht abtippen zu müssen, suchte ich ihn via google und fand eine fassung mit – für aus dem gedächtnis zitiertes – typischen kleinen abweichungen in schreibweise und zeichensetzung, bei dem die 3 zeile komplett fehlte (in rauhen mengen). das gedächtnis merkt sich, was wir wissen wollen. vians poesie steckt grade in dem, was es ausläßt.
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