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In den letzten beiden Jahren wurde eine der größten Lücken im eBuch-Angebot geschlossen: Lyrik. Die Dichter Adrienne Rich, Allen Ginsberg, Langston Hughes und Wallace Stevens gehören zu denen, die in jüngster Zeit elektronisch zugänglich wurden. Random House Inc., W.W. Norton und andere Verlage veröffentlichen bereits routinemäßig Bücher zugleich auf Papier und digital – darunter die jüngste Pulitzerpreisträgerin Sharon Olds mit “Stag’s Leap”.
Das schwierigste Problem dabei ist der Zeilenumbruch.
Zum Beispiel sehen die ersten zwei Zeilen von Olds‘ Gedicht „Love“ im gedruckten Buch so aus:
I had thought it was something we were in. I had thought we were
in it that day, in the capital
Und so sehen sie auf dem iPad 3 aus:
I had thought it was something we were in. I had
thought we were
in it that day, in the capital
Zwar sind eBücher nur ein kleines Segment des ohnehin kleinen Lyrikmarkts, aber Verlagen und Autoren geht es um Zugänglichkeit. Olds sagte, sie interessiere sich nicht sehr für eBücher und habe die elektronische Ausgabe von „Stag’s Leap“ selbst noch nicht gesehen, aber sie respektiere die Tatsache, daß die Leser verschiedene Lesegewohnheiten haben.
Auch der Dichter Philip Levine erlaubte elektronische Ausgaben zB von dem mit dem Pulitzer ausgezeichneten Band „The Simple Truth“, obwohl er persönlich wenig Interesse an eBüchern hat.
Manche Bücher sind besonders schwierig umzusetzen, etwa Anne Carsons Band „Red Doc“, bei denen die Gedichte auf unterschiedlichen Stellen einer Seite beginnen. Random House entschied sich für ein fixiertes Format, das nur mit Mühe und Zoom lesbar ist.
Sharon Olds‘ „Stag’s Leap“ kostet im Paperback $16.95, Hardcover $26.95 und als eBuch $12.99.
(Recherchen bei Suhrkamp und S. Fischer verliefen erfolglos)
books ohne fliegenschiss
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e-book`s fetzen. ich freu mich schon auf juni, da wirds eins von mir geben. und die zeilenbrüche bei gedichtzitaten haben wir mit schrägstrich markiert.
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Immerhin: Lyrikbände aus dem Verlagshaus J. Frank gibt es viele bereits als eBooks (und in Zukunft jedes). Und das zu einem wirklich fairen Preis, wie ich finde. Wenn ich mal Werbung machen darf für Max Czolleks phantastischen Band:
http://www.amazon.de/Druckkammern-Gedichte-ebook/dp/B007ZXZC4O/ref=tmm_kin_title_0?ie=UTF8&qid=1369206380&sr=8-2
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lyrik hab ich nicht gefunden, dafür bei suhrkamp dies, die deutsche variante:
Erika Fischer-Lichte
Ästhetik des Performativen (eBook / ePub)
Print-Originalausgabe 16.00 €
eBook 15,99 €
die deutschen verlage mauern und bemühen den gesetzgeber. – aber bei einer preisgestaltung wie in den usa würden gedichtbände wieder erschwinglich zb für lyriker
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