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Deutschlandweite Premiere des „Deutschen Lyrikkalenders 2010“ zum Auftakt des Festivals am 6. November
Zum mittlerweile neunten Mal öffnet das Kulturzentrum „Altes Rathaus Würselen“ (Kaiserstraße 36, 52146 Würselen) in diesen Wochen seine Pforten für die „Tage der Poesie“. Die seit 2001 alljährlich wiederkehrende Veranstaltungsreihe genießt inzwischen weit überregionales Ansehen. Und dies mit gutem Grund, wie auch das in der kommenden Woche beginnende Programm zeigt: Zahlreiche bemerkenswerte Autoren konnten für die Lesungen verpflichtet werden, sodass sich Kulturfreunde auf ein besonderes Literaturvergnügen freuen dürfen.
Den Auftakt bildet auch in diesem Jahr eine bundesweite Literatur-Premiere, die, wie bereits in den letzten beiden Jahren, große Beachtung finden dürfte. Der „Deutsche Lyrikkalender 2010“ wird in der Eröffnungs-Lesung am Freitag, 6. 11, 20 Uhr, erstmals öffentlich einem Publikum vorgestellt. Auch die jüngste Ausgabe des Kalenders enthält wieder eine bemerkenswerte Auswahl deutschsprachiger Poesie aller Epochen: ein Spektrum, das kreuz und quer durch die Jahrhunderte von Rose Ausländer bis zu Walther von der Vogelweide und von Bettina von Arnim bis zu Uljana Wolf führt. Heiteres ist dabei so wenig ausgespart wie die poetische Tiefgründigkeit. An diesem Premiere-Abend werden mit Manfred Enzensperger, Klára Hurková, Hartwig Mauritz, Frank Milautzcki, Frank Schablewski, Christoph Wenzel u.a. renommierte Dichterinnen und Dichter, die in der neuen Ausgabe selbst vertreten sind, neben den eigenen Versen ihre ganz persönliche Gedicht-Auswahl aus dem Kalender lesen, sodass diese Veranstaltung ein ganz besonderes, unverwechselbares „Best-of“ deutscher Dichtung bieten wird – sozusagen aus erster Hand.
Die zweite Lesung des diesjährigen Festivals ist der internationalen Literatur gewidmet: Mit Youssuf Amine Elalamy konnte für Sonntag, den 22.11. (20 Uhr) ein nordafrikanischer Autor verpflichtet werden, der mit seinem preisgekrönten Roman „Gestrandet“ zurzeit auf Lesereise durch Deutschland ist. Nachdem das Werk, das eindringlich vom Schicksal afrikanischer Flüchtlinge erzählt, zunächst in seinem Heimatland für Furore sorgte und sein Autor damit zum neuen Stern der nordafrikanischen Literatur avancierte, hat nunmehr auch die deutsche Übersetzung für einiges Aufsehen in den Feuilletons gesorgt. Bei der Würselener Lesung präsentiert der Autor den französischen Originaltext, während die deutsche Übersetzung von Donata Kinzelbach, der deutschen Verlegerin des Romans, gelesen wird.
Weiter geht es am Samstag, 5. Dezember, 20 Uhr, mit einer Lesung, die den „Jahrestagen großer deutscher Dichter“ gewidmet ist. Am darauffolgenden Sonntag, 6. 12. , 20 Uhr, liest die in Berlin lebende Lyrikerin Rosemarie Zens aus ihren Werken. – Am Freitag, 11.12., 20 Uhr, folgt eine Lesung mit den Lyrikern Jürgen Nendza, Amir Shaheen und Gerrit Wustmann, die die jüngst erschienene und poetisch sehr reichhaltige Anthologie „Versnetze_zwei“ präsentieren. Dabei wird auch der Herausgeber, Axel Kutsch, mitwirken.
Zum Abschluss der diesjährigen „Tage der Poesie“ wird am Samstag, 12.12., 20 Uhr, Norbert Scheuer aus seinem Roman „Überm Rauschen“ lesen. Spätestens seit der in diesem Jahr erfolgten Nominierung zum „Deutschen Buchpreis“ darf Scheuer zu den vorzüglichsten Erzählern der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur gezählt werden. Die Lesung wird musikalisch kongenial begleitet durch den virtuosen Multi-Instrumentalisten Harald Claßen, sodass die Besucher an diesem Abend ein literarisch-musikalisches Gesamtkunstwerk in höchst sinnlicher Qualität genießen können.
Literatur in vielen Facetten bietet also das diesjährige Programm, das wie in jedem Jahr von dem Lyriker und Prosa-Autor Christoph Leisten organisiert wird. Nicht nur bei Freunden der Lyrik dürfte das Programm auf großes Interesse stoßen: Auch der poetischen Erzählkunst wird ein gebührlicher Raum gewährt.
Der Eintritt zu alles Veranstaltungen ist frei; um einen freiwilligen Kostenbeitrag wird gebeten. – Das Gesamtprogramm der „Tage der Poesie“ ist detailliert im Internet anzusehen: www.tage-der-poesie.de. Weiterführende Informationen auf Anfrage: info@christoph-leisten.de
da hätt man ja den Vogt zu einladen können, besonders DIESES jahr. der wohnt doch gleich um die ecke! naja, mal wieder blind auf einem auge, die prärie-szene…
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